Anti-Diskriminierung | Kriegsfolgen ueberwinden https://kriegsfolgen-ueberwinden.de Thu, 24 May 2018 10:20:18 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.1 Antidiskriminierungsarbeit mit dem Film „Transit Point“ von Oleksey Bida sowie der dazugehörigen pädagogischen Anleitung von Olga Platonowa https://kriegsfolgen-ueberwinden.de/__trashed/ Fri, 02 Mar 2018 16:58:32 +0000 https://kriegsfolgen-ueberwinden.de/?p=2585 Der Dokumentarfilm „Transit Point“, gedreht von Oleksey Bida, sowie die dazugehörige und von Olga Platonowa zusammengestellte pädagogische Anleitung für die Antidiskriminierungsarbeit mit diesem Film sind nun […]

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Der Dokumentarfilm „Transit Point“, gedreht von Oleksey Bida, sowie die dazugehörige und von Olga Platonowa zusammengestellte pädagogische Anleitung für die Antidiskriminierungsarbeit mit diesem Film sind nun über unsere Projektwebseite zugänglich. Beides entstand im Rahmen des Projektes „Spirale der Geschichte“, das Oleksey und Olga gemeinsam realisiert haben und das im Rahmen unserer Schulungsreihe „Handlungsmöglichkeiten gegen konfilktbedingte Diskriminierungen“, gefördert und fachlich begleitet wurde.

Der Kurzfilm „Transit Point“ greift die Problematik von kriegsbedingten Stereotypen und Diskriminierungen auf. Am Beispiel des Volkes der Lemken aus dem Ort Peremoschnoe führt er den Zuschauer_innen die zyklische Wiederkehr historischer Ereignisse vor Augen. Drei Protagonisten erzählen über das Schicksal der Lemken, die 945 aus politischen Gründen aus dem westukrainischen Tatra-Gebirge in das Dorf Peremozhne im Luhansker Gebiet zwangsumgesiedelt wurden. Mit Beginn des militärischen Konfliktes in der Ostukraine 204 und der Bombardierung von Peremozhne waren die Lemken abermals gezwungen, ihre neue Heimat zu verlassen und in die Westukraine zu fliehen. Paradoxerweise kehrten sie also auf Grund des aktuellen Krieges in der Ostukraine in ihre historische Heimat zurück, aus der sie 945 vertrieben wurden, und in der sie jetzt aber ebenso fremd sind bzw. als nicht dazugehörig betrachtet werden, wie damals in Peremozhne im Luhansker Gebiet.

Wir erinnern daran, dass Vertreter_innen der Zivilgesellschaft, die sich derzeit für die Rechte der vom Krieg in der Ostukraine betroffenen Menschen einsetzen, sowohl den Film als auch eine dazugehörige pädagogische Anleitung für ihre Menschenrechts- und Antidiskriminierungsarbeit nutzen können.

Die Onlineversion des Kurzfilms, sowie die dazugehörige pädagogische Anleitung für die Antidiskrimierungsarbeit mit diesem Film (auf Russisch) finden Sie hier.

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Erfolgreicher Abschluss der Schulungsreihe „Handlungsmöglichkeiten gegen konfliktbedingte Diskriminierungen“ in der Ukraine https://kriegsfolgen-ueberwinden.de/erfolgreicher-abschluss-der-schulungsreihe-handlungsmoeglichkeiten-gegen-konfliktbedingte-diskriminierungen-in-der-ukraine/ Tue, 19 Dec 2017 17:26:45 +0000 https://kriegsfolgen-ueberwinden.de/?p=2325/ Vom . bis 4. Dezember fand in Kyiv das zweite und letzte Modul der Ausbildung von zivilgesellschaftlichen TrainerInnen und BeraterInnen in der Prävention und Reduktion konfliktbedingter […]

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Vom . bis 4. Dezember fand in Kyiv das zweite und letzte Modul der Ausbildung von zivilgesellschaftlichen TrainerInnen und BeraterInnen in der Prävention und Reduktion konfliktbedingter Diskriminierungen statt. Die Trainerin Marina Chernivsky, Projektleiterin von „Perspektivwechsel Plus“, einem Projekt der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e.V. (Berlin), lehrte unseren zivilgesellschaftlichen AktivistInnen aus der Ukraine erprobte Instrumente und Methoden, mit denen Diskriminierungen zum Einen bewusst gemacht werden und diesen zum Anderen wirksam begegnet werden kann. Und wie Antidiskriminierungsarbeit in Konfliktgebieten geleistet werden kann und was hierbei beachtet werden muss. Zugleich gab sie ihnen wertvolle Einblicke in die aktuelle Antidiskriminierungsarbeit und Konzepte der Erinnerungskultur in Deutschland.

Die zweiteilige Schulungsreihe dieses Projektes schloss unmittelbar an die Schulungsreihe zu Antidiskriminierungsarbeit des Vorprojektes von 205-206 an, in welcher die selben TeilnehmerInnen die ersten zwei Module ihrer Ausbildung zu AntidiskriminierungstrainerInnnen in Konfliktgebieten absolvierten. Nun wurde diese Ausbildung mit dem insgesamt vierten und letzten Modul, das Anfang Dezember stattfand, abgeschlossen.

In den ersten beiden Ausbildungsmodulen, die im Rahmen des Vorgängerprojekts stattfanden, ging es vorrangig um die Entstehung von Vorurteilen und das Denken in Stereotypen sowie um das Erkennen der verschiedenen Erscheinungsformen von Diskriminierung. Im dritten Modul lernten die TeilnehmerInnen zum einen Strategien zur Distanzierung von diskriminierendem Verhalten kennen, und zum anderen wurden sie in unterschiedlichen Ansätzen der Prävention und Lösung von Konfliktsituationen geschult, wie beispielsweise dem Ansatz der Multiperspektivität, der Empowerment-Methode oder der diskriminierungssensiblen Leitung von Dialoggruppen. Daran anknüpfend haben die ukrainischen AktivistInnen die praktischen Werkzeuge erarbeitet, mit denen sie als TrainerInnen in der Arbeit zur Reduktion und Prävention von konfliktbedingten Diskriminierungen operieren können.

Das letzte und insgesamt vierte Modul der Schulungsreihe startete mit der Systematisierung der bereits erworbenen Kenntnisse und war der Vertiefung der eigenen Trainerfähigkeiten mit Hilfe praktischer Übungen, wie z. B. der „Brille des Trainers“ gewidmet. Darüber hinaus konnten die TeilnehmerInnen mit Hilfe dieser praktischen Übungen nicht nur ihre Trainerfähigkeiten verbessern, sondern auch neue Konzepte für verschiedene Antidiskriminierungstrainings entwickeln und zukünftige Projekte planen.

Der letzte Tag des Trainings diente dem Erfahrungsaustausch, in dem die TeilnehmerInnen persönliche Einsichten und Ergebnisse ihrer Antidiskriminierungsarbeit aus diesem und dem vergangenen Jahr miteinander besprechen konnten.

Zudem wurden die im Rahmen unseres Projektes geförderten und begleiteten Kleinprojekte präsentiert und der Dokumentarfilm „Transit Point“ gezeigt, welcher  das Ergebnis eines der geförderten Kleinprojekte ist. Das Thema des Films, die Flucht der Volksgruppe der Lemken aus dem Kriegsgebiet in der Ostukraine 204 sowie ihre Vorgeschichte, die Zwangsumsiedlung der Lemken zu Zeiten der Sowjetunion aus der Westukraine in die Ostukraine zeigt deutlich die Beliebigkeit, mit denen Menschen auf Grund ihrer Herkunft Eigenschaften zugeordnet werden, welche dann wiederum als Grundlage bzw. Rechtfertigung für die Diskriminierung dieser Menschen genutzt werden.

Neben dem Kleinprojekt, in dessen Rahmen der gerade erwähnte Film entstand, wurden im Rahmen unserer Ausbildung insgesamt fünf Kleinprojekte gefördert, die durch die Trainerin Marina Chernivsky fachlich begleitet wurden. (Weitere Informationen zu den Kleinprojekten finden Sie auf den Seiten der Projektkomponente: „Bewältigung konfliktbedingter Diskriminierungen“.)

Beim Abschlusstreffen des vierten Moduls war auch Maria Slesazeck, die Leiterin des Projekts „Kriegsfolgen gemeinsam überwinden“, anwesend. Gemeinsam mit Marina Chernivsky, überreichte sie den ausgebildeten MultiplikatorInnen die Zertifikate zum/r „Trainer/in für Antidiskriminierungsarbeit in Konfliktgebieten“. Diese Zertifikate bestätigen  abschließend und zugleich anerkennend, dass die Teilnehmenden  zu qualifizierten TrainerInnen und BeraterInnen für die Antidiskriminierungsarbeit in (Post-)Konfliktgebieten ausgebildet wurden.

Wir gratulieren allen TeilnehmerInnen zum erfolgreichen Ausbildungsabschluss und wünschen  gutes Gelingen und Erfolg bei den zukünftigen Projekten.

Im Anschluss und als weiteres Ergebnis dieser Projektkomponente entsteht ein dreisprachiges Methodenhandbuch zur Antidiskriminierungsarbeit in Konfliktgebieten, mit dem die Methoden von Maria Chernivsky auch anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren zugänglich gemacht sowie Beispiele effektiver Antidiskriminierungsarbeit in Konfliktregionen am Beispiel der Ukraine präsentiert werden.

 

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Der Kurzfilm „Transit Point“, Ergebnis eines der von uns geförderten Kleinprojekte im Bereich „Handlungsmöglichkeiten gegen konfliktbedingte Diskriminierungen“ wurde auf dem „Bildungsfestival für Menschenrechte 2017“ in Tschernigow gezeigt https://kriegsfolgen-ueberwinden.de/der-kurzfilm-transit-point-ergebnis-eines-der-von-uns-gefoerderten-kleinprojekte-im-bereich-handlungsmoeglichkeiten-gegen-konfliktbedingte-diskriminierungen-wurde/ Fri, 08 Sep 2017 08:18:33 +0000 https://kriegsfolgen-ueberwinden.de/?p=2103/ Der historische Kontext ist wichtig, um gesellschaftliche Stereotypen und Vorurteile, die jeder Gesellschaft eigen sind, erklären zu können. So auch in der Ukraine, wo kriegsbedingt Vorurteile […]

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Der historische Kontext ist wichtig, um gesellschaftliche Stereotypen und Vorurteile, die jeder Gesellschaft eigen sind, erklären zu können. So auch in der Ukraine, wo kriegsbedingt Vorurteile und Diskriminierungen zugenommen sowie weitere Eigenschaften hinzugekommen sind, die als Anlass für Diskriminierungen dienen. Ein häufiges Problem sind Vorurteile gegen Binnenvertriebene aus der Ostukraine und Spannungen zwischen diesen und den Aufnahmegemeinden.

Mit dem Ziel, auf die historische Bedingtheit bzw. Motiviertheit von Diskriminierungen aufmerksam zu machen und mittels dieser Aufklärungsarbeit Diskriminierungen entgegenzuwirken, wurde das Kleinprojekt „Spirale der Geschichte“ ins Leben gerufen, im Rahmen dessen der Kurzfilm „Transit Point“ entstand.

Der Kurzfilm greift diese Themen, wie die kriegsbedingt in der Ukraine entstandenen Vorurteile auf und erinnert am Beispiel der Lemken die Zuschauer_innen daran, dass Vorurteile gegen Zugezogene bzw. Vertriebene historische Kontinuität besitzen: Drei Protagonisten erzählen über das Schicksal der Lemken, die 945 aus politischen Gründen aus dem westukrainischen Tatra-Gebirge in das Dorf Peremozhne im Luhansker Gebiet zwangsumgesiedelt wurden. Mit Beginn des militärischen Konfliktes in der Ostukraine 204 und der Bombardierung von Peremozhne waren die Lemken abermals gezwungen, ihre neue Heimat zu verlassen und in die Westukraine zu fliehen. Paradoxerweise kehrten sie also auf Grund des aktuellen Krieges in der Ostukraine in ihre historische Heimat zurück, aus der sie 945 vertrieben wurden, und in der sie jetzt aber ebenso fremd sind bzw. als nicht dazugehörig betrachtet werden, wie damals in Peremozhne im Luhansker Gebiet. Interessanterweise funktionieren Vorurteile gegen Zugezogene oftmals über das Argument, diese „stammten nicht von hier“ und seien daher fremd. Im Falle der Lemken trifft dies nicht zu und trotzdem werden diese genau, wie alle anderen Zugezogenen, als Fremde betrachtet, ganz entgegengesetzt zur Logik des soeben beschriebenen häufigen Vorurteils, dass die Herkunft zum Merkmal für die (Nicht-)Zugehörigkeit macht.

Mit der Darstellung der Geschichte der Lemken führt der Film die Paradoxalität und Irrationalität von Vorurteilen und Diskriminierungen vor Augen und weist zugleich auf deren historische Bedingtheit hin.

Das Kleinprojekt „Spirale der Geschichte“ wurde im Rahmen unserer Schulungsreihe „Handlungsmöglichkeiten gegen konfliktbedingte Diskriminierungen“ finanziell gefördert und fachlich unterstützt. Mittels des Dokumentarfilms „Transit Points“ sowie eines Antidiskriminierungsseminares, initiierten die Leiter_innen des Projektes, Olga Platonova von der NGO „Sumshina Aktivna“ und der Menschenrechtsaktivist Alexei Bida einen Dialog zwischen Binnengeflüchteten und Sozialarbeiter_innen der Stadt Sumy.

Einer von mehreren Anlässen für das Kleinprojekt waren Vorurteile und Spannungen zwischen Binnenvertriebenen und Vertretern der Aufnahmegesellschaft der Stadt Sumy. So stehen Binnengeflüchtete weit häufiger mit Vertretern staatlicher Dienste, wie z.B. den Sozialämtern in Kontakt, und sind von diesen in gewisser Weise abhängig, wie auch von Miterabeiter_innen zivilgesellschaftlicher Organisationen, die in der Ukraine derzeit viele wesentliche, primär eigentlich staatliche Aufgaben wahrnehmen. Die kritisierungswürdige aktuelle Sozialpolitik gemeinsam mit der kriegsbedingt schwierigen ökonomischen Situation in der Ukraine führen hier nicht selten zu Konflikten zwischen den genannten Gruppen und bedingen die Aktualisierung von Stereotypen und die Herausbildung von Diskriminierungen.

Das bereits erwähnte Antidiskriminierungsseminar fand vom 2. bis 22. Juli unter Leitung der von uns ausgebildeten Trainerin Olga Platonova statt. Teilgenommen haben 4 Personen, darunter: Binnenvertriebene, zivilgesellschaftliche Aktivisten, Psycholog_innen, Angestellte des Arbeitsamtes und Sozialarbeiter_innen der Stadt Sumy – allesamt Vertreter_innen und Angehörige derjenigen gesellschaftlichen Gruppen, die infolge des Krieges in der Ostukraine häufiger in Konflikt geraten. Die Teilnehmer_innen sprachen über die aktuellen Diskriminierungen und Fremdenfeindlichkeit und analysierten den Zusammenhang zwischen diesen Phänomen und dem historischen Gedächtnis der ukrainischen Gesellschaft.

Zum selben Zweck der Aufklärungs- und Antidiskriminierungsarbeit wurde der Kurzfilm „Transit Point“ gedreht, zu dem ebenfalls eine pädagogische Anleitung verfasst wurde, wie mit diesem Film zur Ausbildung eines antidiskriminatorischen Denkens gearbeitet werden kann. „Transit Point“ wurde am . August zum ersten Mal öffentlich auf dem „Bildungsfestival für Menschenrechte 207“ in Tschernigow gezeigt. Besucher des Festivals waren zum größten Teil Vertreter_innen der Zivilgesellschaft aus dem Bereich der Menschenrechtsarbeit, die derzeit insbesondere mit dem Rechtsschutz der vom Krieg in der Ostukraine betroffenen Menschen befasst sind.

Die Wirksamkeit des Filmes wurde von den anwesenden zivilgesellschaftlichen Aktivist_innen als hoch eingeschätzt, darüber hinaus äußerten sie auch den Wunsch, den Film in ihrer zukünftigen Antidiskriminierungsarbeit zu nutzen. Mögliche Einsatzgebiete für „Transit Point“ sind zum Beispiel die Aufnahme des Kurzfilms in die Programme von Filmclubs der Menschenrechtsarbeit, diversen Bildungsfestivals oder Seminaren. Außerdem wurde vorgeschlagen, den Film in Schulklassen zu zeigen, und es wurde der Wunsch geäußert, diesen Mediaunterricht als fakultativ in das Schulprogramm aufzunehmen.

Die Onlineversion des Kurzfilms, sowie download-Link zur pädagogische Anleitung finden Sie hier

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Das Kleinprojekt zur Minderung konfliktbedingter Diskriminierungen in der Stadt Nikopol hat begonnen https://kriegsfolgen-ueberwinden.de/das-kleinprojekt-zur-minderung-konfliktbedingter-diskriminierungen-in-der-stadt-nikopol-hat-begonnen/ Wed, 10 May 2017 13:35:29 +0000 https://kriegsfolgen-ueberwinden.de/?p=1544/ In Folge des Krieges in der Ostukraine ist eine große Anzahl von Binnengeflüchteten in die Region Dnipropetrowsk, insbesondere in die Stadt Nikopol, für einen dauerhaften Aufenthalt […]

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In Folge des Krieges in der Ostukraine ist eine große Anzahl von Binnengeflüchteten in die Region Dnipropetrowsk, insbesondere in die Stadt Nikopol, für einen dauerhaften Aufenthalt gekommen. In Anbetracht dieser Situation und der damit einhergehenden sozioökonomischen Schwierigkeiten sowie weitere Kriegsfolgen, wie Traumatisierungen, kommt es zwischen den Binnengeflüchteten und der lokalen Bevölkerung zu sozialen Spannungen bis hin zu Feindseligkeiten. Es haben sich Stereotype und gegenseitige Vorurteile herausgebildet.

Im Rahmen des von uns geförderten Kleinprojektes „Sensibilisierung für Mitarbeiter_innen der sozialen, psychologischen und juristischen Dienste der Stadt Nikopol und des Nikopoler Gebietes für diskriminierendes Verhaltens“ wurde das erste Training von Kira Sirotenko aus dem Bildungszentrum “Dewora” durchgeführt. Kira Sirotenko ist Teilnehmerin unserer Schulungsreihe „Handlungsmöglichkeiten gegen konfliktbedingte Diskriminierungen“, in deren Rahmen das Kleinprojekt finanziell gefördert und fachlich unterstützt wird. Mit ihrem Projekt kann sie das in der Schulung erworbene Wissen direkt in die Tat umsetzen und unmittelbar auf die kriegsbedingten Vorurteile und Konflikte in den staatlichen Einrichtungen des Nikopoler Gebiets einwirken.

Am ersten Training des Kleinprojektes haben 5 Angestellte des öffentlichen Dienstes, Psychologen und soziale Mitarbeiter aus den Bildungseinrichtungen der Stadt Nikopol, u. a. aus dem Sozial- und Jugendamt, sowie Vertreter von lokalen NGOs teilgenommen. Gesprochen wurde über Themen wie Gruppenzugehörigkeit, ausgrenzende Vorstellungen von „mir“ und dem „Fremden“, die Positionen von Mehrheit und Minderheit, und über Faktoren, die Diskriminierungen verstärken können.

Organisatorin und Seminarleiterin des Projektes Kira Sirotenko sagte: «Während dem ersten Ausbildungsmodul haben die Teilnehmer_innen mit Hilfe verschiedener Methoden gelernt, die Fähigkeit zu entwickeln, die Welt ohne Vorurteile und Diskriminierungsmerkmale wahrzunehmen und sich eine besondere Sensibilität für diskriminierendes Verhalten im Umgang mit Binnengeflüchteten aus der Ostukraine und anderen Gruppen, die in einer schwierigen Lage sind, anzueignen” Diese Fähigkeit soll das Arbeitsumfeld der Teilnehmer_innen positiv beeinflussen, in dem die Spannung zwischen ihnen und (ehemaligen) Kriegsteilnehmer_innen deren Familienangehörigen sowie insbesondere Familien von im Krieg Gefallenen sinkt.

Das erste Training in der Stadt Nikopol wurde in zwei Tage durchgeführt und die Teilnehmer_innen bereiten sich bereits für das nächste und letzte Modul, das in der zweiten Hälfte des Monats Mai stattfinden wird, vor.

Insgesamt unterstützten wir im Rahmen unserer Schulungsreihe „Handlungsmöglichkeiten gegen konfliktbedingte Diskriminierungen“ fünf Kleinprojekte fachlich und finanziell, um die zahlreichen kriegsbedingten Diskriminierungskonflikte bereits während der Laufzeitunseres Projektes „Kriegsfolgen gemeinsam überwinden“ gemeinsam mit den von uns ausgebildeten Schlüsselakteuren aktiv zu bearbeiten.

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Über Diskriminierung und Auflösung von infolge des Krieges entstandenen Stereotypen, für Staatsbedienstete und Pädagogen des Gebiets Winnyzja https://kriegsfolgen-ueberwinden.de/ueber-diskriminierung-und-aufloesung-von-infolge-des-krieges-entstandenen-stereotypen-fuer-staatsbedienstete-und-paedagogen-des-gebiets-winnyzja/ Mon, 24 Apr 2017 16:48:41 +0000 https://kriegsfolgen-ueberwinden.de/?p=1470/ Fachpersonal der staatlichen Strukturen, Pädagogen, Ärzte – das sind die Menschen, mit denen Binnenvertriebene nach der Ankunft am neuen Ort am meisten in Kontakt stehen, um […]

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Fachpersonal der staatlichen Strukturen, Pädagogen, Ärzte – das sind die Menschen, mit denen Binnenvertriebene nach der Ankunft am neuen Ort am meisten in Kontakt stehen, um Fragen der finanziellen Leistungen und der sozialen Hilfsleistungen zu klären, um ihre Kinder an Vorschul- und Schuleinrichtungen unterzubringen, um medizinische Hilfe zu bekommen. Darüber hinaus wenden sich sowohl Binnenvertriebene, als auch (ehemalige) Kriegsteilnehmer, die aus den Kriegsgebieten heimkehren, häufig an staatliche Einrichtungen für Arbeitsvermittlung und sozialen Schutz, an Familien- und Jugendeinrichtungen, an Bezirkskrankenhäuser. Wiederholt kommt es hierbei zu Konflikten, zur Diskriminierung von Binnenvertriebenen, sowie zu Differenzen zwischen den Gruppen. Die Arbeit mit dem Fachpersonal der genannten Einrichtungen bildet den Schwerpunkt im Rahmen des Projekts „Einen Schritt entgegenkommen“, welches sowohl für die Teilnehmende aus der Stadt, als auch aus dem ganzen Gebiet Winnizja richtet.

Das Kleinprojekt wird im Rahmen unserer Schulungsreihe „Handlungsmöglichkeiten gegen konfliktbedingte Diskriminierungen“ gefördert und fachlich unterstützt. Organisatorin und Kursleiterin des Projektes „„Einen Schritt entgegenkommen“, Natalja Sergienko ist einer der Teilnehmerin dieser Schulungsreihe. Mit ihrem Projekt kann sie das erworbene Wissen nun direkt in die Tat umsetzen und unmittelbar auf die kriegsbedingten Vorurteile und Konflikte in den staatlichen Einrichtungen des Gebiets Winnyzja reagieren.

Es haben bereits Arbeitstreffen zum Projekt sowie zwei thematische Trainings stattgefunden. Beim ersten Training ging es um Fragen der ukrainischen Gesetzgebung zur Diskriminierungsprävention und um internationale Erfahrung im Bereich der Antidiskriminierungspolitik. Darüber hinaus ging es auch um die Aktualisierung der eigenen Erfahrung der Teilnehmenden, die Betrachtung ihrer Lebenssituationen sowie der Schwierigkeiten, die bei ihrer Arbeit aufkommen. Natalja Sergienko von der zivilgesellschaftlichen Organisation „Büro für institutionelle Entwicklung“ – Initiatorin und Organisatorin des Kleinprojekts –  stellte fest, dass Fragen des Umgangs mit (ehemaligen) Kriegsteilnehmern und die Erfahrung der Bezirkspsychiaterin, die auch der Kommission des Wehrersatzamtes angehört, von besonders großer Bedeutung waren. Die Bezirkspsychiaterin erzählte von ihrer Erfahrung im Umgang mit schwierigen Situationen, räumte eine Vielzahl von Psychiatrie-Mythen aus und war darüber hinaus eine aktive Teilnehmerin der Gruppe.

Das zweite Training wurde für Organisationspädagogen aus verschiedenen Bezirken von Winnizja durchgeführt. Dabei wurde viel über Stereotypen, über Gruppen und über die Vielfalt innerhalb der Gruppen gesprochen und es wurde über viele Beispiele der Diskriminierungen in dem Alltag berichtet, insbesondere über Familien, deren Angehörige im militärischen Konflikt in der Ostukraine gefallen sind. Darüber hinaus ging es auch um Fragen der Sprache, der Vielfalt in der Ukraine, der Mentalität.

Im Rahmen des von uns geförderten Projekts sind eine Reihe von thematischen Trainings sowie auch professionelle Konsultationen geplant, die eine tiefere Analyse, Aufarbeitung der Situation und Suche nach Lösungsstrategien in konfliktbedingten Diskriminierungsfällen gewährleisten sollen. Das Projekt soll mit einem Abschlusstreffen abgeschlossen werden, bei dem eine Auswertung der Erfolge und der Themen, die im Laufe des Projekts behandelt wurden, erfolgen soll.

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In Tscherkassy läuft das Ausbildungsprogramm für Jugendliche zur Förderung des Antidiskriminierungsbewusstseins und um Kriegsfolgen zu überwinden https://kriegsfolgen-ueberwinden.de/in-tscherkassy-laeuft-das-ausbildungsprogramm-fuer-jugendliche-zur-foerderung-des-antidiskriminierungsbewusstseins-und-um-kriegsfolgen-zu-ueberwinden/ Mon, 24 Apr 2017 14:27:52 +0000 https://kriegsfolgen-ueberwinden.de/?p=1465/ Was ist konfliktbedingte Diskriminierung und ist sie überhaupt ein Thema in der ukrainischen Gesellschaft? Wie zeigt sich diese Diskriminierung und wie könnte man ein kritisches und […]

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Was ist konfliktbedingte Diskriminierung und ist sie überhaupt ein Thema in der ukrainischen Gesellschaft? Wie zeigt sich diese Diskriminierung und wie könnte man ein kritisches und antidiskriminierendes Bewusstsein aufbauen? Im Rahmen des Ausbildungsprogramms „Förderung des Antidiskriminierungsbewusstseins bei Jugendlichen mittels Antidiskriminierungstrainings“ werden Jugendlich in sieben Seminaren Antworten auf diese und andere Fragen suchen und bearbeiten.

Das Kleinprojekt wird im Rahmen unserer Schulungsreihe „Handlungsmöglichkeiten gegen konfliktbedingte Diskriminierungen“ gefördert und fachlich unterstützt und ist ein Teil des dauerhaften internationalen Projekt „Kriegsfolgen gemeinsam überwinden“. Organisatorin und Kursleiterin des Projektes „Förderung des Antidiskriminierungsbewusstseins bei Jugendlichen mittels Antidiskriminierungstrainings“, Viktoriya Makarowa aus dem „Zentrum für soziale Initiativen und Partnerschaften“,  ist einer der Teilnehmerin dieser Schulungsreihe. Mit ihrem Projekt kann sie das erworbene Wissen nun direkt in die Tat umsetzen und unmittelbar auf die kriegsbedingten Vorurteile und Konflikte zwischen Jugendlichen in Tscherkassy reagieren.

Das Kleinprojekt wurde am 4. März 207 in Tscherkassy mit einem ersten Training zum Thema der konfliktbedingten Diskriminierung gestartet. Das Ausbildungsprogramm ist für 6 Jugendliche im Alter zwischen 3 und 8 Jahren angelegt und realisiert, die aus den unterschiedlichen Bildungseinrichtungen der Stadt Tscherkassy zusammen kommen. Dabei stammen die Teilnehmenden des Programms sowohl aus Tscherkassy selbst oder zählen zu den Binnenvertriebenen.

Das Ziel dabei ist, stereotypes Denken bei jungen Menschen, das ihnen oft durch ‚erwachsene Vorbilder’ aufgedrängt wird, zu vermeiden. Besonders mit Blick auf Binnenflüchtlinge und Menschen mit Migrationshintergrund stellt dies eine zentrale Aufgabe dar. Ein weiteres Ziel ist die Entwicklung eines kritischen Denkens und eines Antidiskriminierungsbewusstseins. Das Projekt entstand als Reaktion auf vermehrte Diskriminierungen innerhalb der ukrainischen Gesellschaft in Folge des bewaffneten Konfliktes im Osten des Landes.

So berichtet Viktoriya Makarowa über das Projekt und die Ergebnisse der ersten Trainings: „Vielen Teilnehmenden erschien die Verbreitung von Diskriminierung in der Gesellschaft noch vor Schulungsbeginn als gering oder bedeutungslos. Und erst während des Lehrprozess’ wurde ihnen klar, dass man die Diskriminierungen in mehreren Gesellschaftsgruppen erkennen kann“.

Die Ausbildung verläuft in einem interaktiven Format, wobei der Wissenstransfer und -erwerb im Wechsel mit praktischen Übungen und Teamarbeit der Teilnehmenden stattfindet. Hierfür werden verschiedene Methoden benutzt: informative Gespräche sowie Rollenspiele und interaktive Übungen, aber auch spezifische Methoden für die Entstehung des kritischen Denkens. Ein besonderes Augenmerk während des Trainings liegt auf der Reflexion; der Fähigkeit, eigene Gefühle, Erfahrungen und Verhalten zu analysieren.

Die Ausbildung ist im vollen Gange, wobei fünf von sieben eintägigen Trainingseinheiten bereits abgeschlossen sind. Und schon auf dieser Etappe kann man mit Sicherheit sagen, dass die Teilnahme an dem Seminar ein wichtiger Fortschritt zum Persönlichkeitswachstum und Erwerb neuer Kenntnisse ist, die man individuell im eigenen sozialen Umfeld weiter teilen kann. Zudem verhilft das Projekt zu mehr Verständnis dafür, dass die Antidiskriminierungsarbeit, insbesondere im Konfliktgebiet, an erster Stelle mit der Selbstreflexion und dem Respekt gegenüber den Rechten und Freiheiten Anderer beginnt.

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Pressekonferenz zum Start des Projektes „Gewaltfreie Kommunikation in der Schule“ in Charkiv https://kriegsfolgen-ueberwinden.de/pressekonferenz-zum-start-von-gewaltfreie-kommunikation-in-der-schule/ Fri, 24 Mar 2017 19:46:18 +0000 https://kriegsfolgen-ueberwinden.de/?p=1380/ In Charkiv fand diesen Mittwoch eine Pressekonferenz statt, die das von uns geförderte Miniprojekt „Gewaltfreie Kommunikation in der Schule“ eröffnete. Hier können Sie das Video der […]

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In Charkiv fand diesen Mittwoch eine Pressekonferenz statt, die das von uns geförderte Miniprojekt „Gewaltfreie Kommunikation in der Schule“ eröffnete.

Hier können Sie das Video der Pressekonferenz auf Russisch anschauen.

Im Rahmen des Projektes werden dialogstiftende Antidiskriminierungstrainings für binnenvertriebene und von vor Ort stammende Jugendliche durchgeführt. Ziel ist es, Denken in Stereotypen vor allem gegenüber Binnenflüchtlingen oder Menschen mit Migrationshintergrund aufzuzeigen sowie kritisches und nicht diskriminierendes Denken zu entwickeln. Somit soll aktuellen und zukünftigen Konflikten zwischen diesen beiden Gruppen begegnet und ein vorurteilsfreier Dialog initiiert werden. Zudem werden  Lehrer_innen, Erzieher_innen und Schulpsycholog_innen zu Multiplikator_innen fortgebildet, damit diese in Zukunft ihre Arbeit konfliktsensibel ausrichten können bzw. Diskriminierungen gegenüber kriegsbetroffenen Bevölkerungsgruppen von Seiten des Schulpersonals reduziert werden. Zu diesen Zwecken soll auch ein Methodenhandbuch für Pädagog_innen entwickelt werden.

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Projekte zur Minderung konfliktbedingter Diskriminierungen haben begonnen https://kriegsfolgen-ueberwinden.de/kleinprojekte-zur-minderung-konfliktbedingter-diskriminierungen-haben-begonnen/ Mon, 27 Feb 2017 20:29:12 +0000 https://sandbox.kriegsfolgen-ueberwinden.de/?p=1224/ Mitte Februar starteten fünf Kleinprojekte zur Reduktion und Prävention von konfliktbedingten Diskriminierungen in der ukrainischen Gesellschaft. Durchgeführt werden sie von Aktivist_innen der ukrainischen Zivilgesellschaft, die in […]

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Mitte Februar starteten fünf Kleinprojekte zur Reduktion und Prävention von konfliktbedingten Diskriminierungen in der ukrainischen Gesellschaft. Durchgeführt werden sie von Aktivist_innen der ukrainischen Zivilgesellschaft, die in unserer bereits im Vorprojekt begonnenen Schulungsreihe „Handlungsmöglichkeiten gegen konfliktbedingte Diskriminierungen“ zu Multiplikator_innen fortgebildet werden. Mit den Miniprojekten können sie das erworbene Wissen nun direkt in die Tat umsetzen und Dialoge in der ukrainischen Gesellschaft initiieren sowie Diskriminierungskonflikte bearbeiten.  Die Umsetzung wird finanziell durch das Projekt ermöglicht und fachlich von unseren Kooperationspartnern des Modellprojektes „Perspektivwechsel Plus“, erfahrenen Praktikern der Antidiskriminierungsarbeit, begleitet.

Die Projekte finden in den Städten Winnyzja, Tscherkassy, Charkiw, Kiew und Nikopol statt und zielen insbesondere auf die Initiierung von Dialog und die Reduktion von Diskriminierungskonflikten zwischen Binnenvertriebenen bzw. ehemaligen Kriegsteilnehmern  und der örtlichen Bevölkerung.

Binnenflüchtlingen treffen in der Ukraine beispielsweise oft auf Diskriminierung durch staatliche oder kommunale Behörden. Hier setzen das Projekt “Sensibilisierung für Mitarbeiter_innen der sozialen, psychologischen und juristischen Dienste der Stadt Nikopol und des Nikopoler Gebietes für diskriminierendes Verhaltens“, sowie das Projekt „Mach den ersten Schritt!“ in Winnyzja und dem Winnyzjaer Gebiet an. Durch Trainings für Angestellte des öffentlichen Dienstes soll bei diesen ein Bewusstsein für diskriminierendes Verhalten im Umgang mit Binnenflüchtlingen und anderen Gruppen, die in einer schwierigen Lage sind, erarbeitet und Strategien eines nichtdiskriminierenden Umgangs vermittelt werden.

In den Projekten „Antidiskriminierendes Verhalten für Jugendliche“ in Charkiv und „Gewaltfreie Kommunikation in der Schule“ Tscherkassy werden dialogstiftende Antidiskriminierungstrainings für binnenvertriebene und von vor Ort stammende Jugendliche durchgeführt. Ziel ist es, Denken in Stereotypen vor allem gegenüber Binnenflüchtlingen oder Menschen mit Migrationshintergrund aufzuzeigen sowie kritisches und nicht diskriminierendes Denken zu entwickeln. Somit soll aktuellen und zukünftigen Konflikten zwischen diesen beiden Gruppen begegnet und ein vorurteilsfreier Dialog initiiert werden. In Charkiv werden zudem Lehrer_innen, Erzieher_innen und Schulpsycholog_innen zu Multiplikator_innen fortgebildet, damit diese in Zukunft ihre Arbeit konfliktsensibel ausrichten können bzw. Diskriminierungen gegenüber kriegsbetroffenen Bevölkerungsgruppen von Seiten des Schulpersonals reduziert werden. Zu diesen Zwecken soll auch ein Methodenhandbuch für Pädagog_innen entwickelt werden.

In einem fünften Projekt wird unter anderem ein Kurzfilm zum Thema Diskriminierung von Binnenvertriebenen entstehen. Dafür werden Menschen interviewt, die sich der Volksgruppe der Lemken zugehörig fühlen und von denen viele derer, die zuletzt im Lugansker Gebiet lebten, nun in Folge des Krieges als Binnenvertriebene in der Westukraine leben und zumeist bereits über mehrere Generationen hinweg Migrationserfahrungen machen mussten. Der Kurzfilm ist Teil eines Paketes zur Initiierung von Dialogveranstaltungen zwischen Binnenvertriebenen und den jeweiligen Aufnahmegemeinden. Neben dem Film soll außerdem ein Handbuch entwickelt werden, um eine breite Initiierung von Dialogveranstaltungen durch die Zivilgesellschaft zu ermöglichen.

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„Du siehst sie nicht, aber die Diskriminierung ist da“ – Ausbildung zu Handlungsmöglichkeiten gegen konfliktbedingte Diskriminierungen in der Ukraine fortgesetzt https://kriegsfolgen-ueberwinden.de/du-siehst-sie-nicht-aber-die-diskriminierung-ist-da-ausbildung-zu-handlungsmoeglichkeiten-gegen-konfliktbedingte-diskriminierungen-in-der-ukraine-fortgesetzt/ Thu, 10 Nov 2016 20:29:34 +0000 https://sandbox.kriegsfolgen-ueberwinden.de/?p=365/ Zeichnungen und Bilder, Präsentationen und verschiedene Strategien zur Konfliktreduktion hängen im ganzen Raum verteilt. Durch Einbeziehung kreativer Methoden beschäftigten sich Vertreter_innen der ukrainischen Zivilgesellschaft in einem […]

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Zeichnungen und Bilder, Präsentationen und verschiedene Strategien zur Konfliktreduktion hängen im ganzen Raum verteilt. Durch Einbeziehung kreativer Methoden beschäftigten sich Vertreter_innen der ukrainischen Zivilgesellschaft in einem einwöchigen Training in Kiew damit, wie man konfliktbedingten Diskriminierungen wirksam entgegentreten kann.

In Folge des bewaffneten Konfliktes im Osten des Landes kommt es vermehrt zu Diskriminierungen innerhalb der ukrainischen Gesellschaft. Während der Seminarwoche kam zur Sprache, dass diese vor allem aufgrund der Herkunft aus einer bestimmten Region, der politischen Meinung oder anderer konfliktrelevanter Merkmale entstehen. Die zehn Teilnehmer_innen kamen aus der Kiewer,  Dnepropetrovsker, Donetsker und Kharkover Region – alles Gebiete, die eine große Zahl von Binnenflüchtlingen aufgenommen haben, sowie aus den Regionen Sumskaja, Tcherkasskaja, Vinnizkaja und Lvivska.

Die Trainerin Marina Chernivsky vom Modellprojekt  „Perspektivwechsel Plus (ZWST)“ aus Berlin gab den Aktivist_innen verschiedene und erprobte Werkzeuge an die Hand, mit denen man Diskriminierung wirksam begegnen kann. In den ersten zwei Modulen der Ausbildung, die im Rahmen des Vorgängerprojekt stattfanden, ging es insbesondere darum, die Entstehung von Vorurteilen und das Denken in Stereotypen zu verstehen und sie in ihren verschiedenen Erscheinungsformen zu erkennen. Im dritten Modul lernten die Teilnehmer_innen Strategien kennen, mit denen man sich von diskriminierenden Situationen distanzieren kann. Außerdem wurde  in Form von Rollenspielen erlernt, wie Beratungen  zur Prävention von Konflikten, die infolge von Diskriminierung entstehen, durchgeführt werden können.  Marina Chernivsky stellte unterschiedliche Ansätze zur Prävention und Lösung von Konfliktsituationen vor, wie den Ansatz der Multiperspektivität, die Empowerment-Methode sowie die diskriminierungssensible Leitung von Dialoggruppen.

Außerdem gab es die Möglichkeit,  konkrete  Ideen und Konzeptionen für Miniprojekte zu entwickeln, in denen die neu erlernten Kenntnisse und Methoden unmittelbar nach dem Seminar zur Anwendung kommen sollen. Insgesamt werden im Rahmen dieser Ausbildung fünf Miniprojekte der Teilnehmer_innen mit jeweils 500 Euro finanziert, so dass schon mit Beginn des nächsten Jahres die Schulungsteilnehmer_innen insbesondere der Diskriminierung von Binnenflüchtlingen und (ehemaligen) Kriegsteilnehmern wirksame Maßnahmen entgegen setzen können.

Nach Abschluss der Miniprojekte, die durch die Trainerin Marina Chernivsky fachlich begleitet werden, ist das vierte und letzte Modul der Ausbildung  zur Prävention und in Handlungsmöglichkeiten gegen konfliktbedingte Diskriminierungen für September geplant. Nach Beendigung der Ausbildung werden die  Teilnehmer_innen dann qualifizierte Trainer_innen und Berater_innen  für die Antidiskriminierungsarbeit in (Post-)Konfliktgebieten sein.

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Der zweite Teil der Schulung „Strategien gegen Vorurteile und Diskriminierungen“ fand statt https://kriegsfolgen-ueberwinden.de/der-zweite-teil-der-schulung-strategien-gegen-vorurteile-und-diskriminierungen-fand-statt/ Mon, 26 Oct 2015 22:56:47 +0000 https://sandbox.kriegsfolgen-ueberwinden.de/?p=740/ Vom 7.-9. Oktober fand in Kyiv der zweite Teil der Schulung „Strategien gegen Vorurteile und Diskriminierungen“ statt. Daran nahmen 3 Mitarbeiter*innen unterschiedlicher ukrainischer NGO teil, deren […]

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Vom 7.-9. Oktober fand in Kyiv der zweite Teil der Schulung „Strategien gegen Vorurteile und Diskriminierungen“ statt. Daran nahmen 3 Mitarbeiter*innen unterschiedlicher ukrainischer NGO teil, deren Arbeitsfelder im Bereich der Antidiskriminierungsarbeit liegen.

Geleitet wurde die Schulung wie auch beim ersten Mal im Juli von den deutschen Trainerinnen Marina Chernivsky und Janna Keberlein. Die beiden Expertinnen verfügen über jahrelange Erfahrungen auf diesem Gebiet in Deutschland sowie zahlreiche berufliche, kulturelle und private Verbindungen mit der Ukraine, was deren Training besonders wertvoll für die ukrainischen Teilnehmer*innen macht.

Zu Beginn des zweiten Teils der Schulung präsentierten die Teilnehmer*innen ihre Hausaufgaben, die anschließend in der Gruppe diskutiert wurden. Die dreitägige Schulung bot viel Raum für die ausführliche und tiefgehende Analyse verschiedener Erscheinungsformen der Diskriminierung von den Standpunkten der Diskriminierenden und der Diskriminierten. Außerdem wurde die Diskriminierung auf unterschiedlichen Ebenen analysiert, angefangen mit der persönlich-kommunikativen über die strukturell-politische bis hin zur kulturell-sozialen. Die Teilnehmer*innen diskutierten die „heißen“ Themen für die heutige Ukraine: Zweisprachigkeit und die sog. patriotische Erziehung und die Erfahrungen anderer Länder in diesen Bereichen.

Die Trainerinnen setzten unterschiedliche Arbeitsformen ein: von der Arbeit im Plenum bis hin zur Kleingruppen- und Einzelarbeit, von den Warm-Ups bis hin zur Interpretation thematischer Videobeiträge. Dank dem dynamisch aufgebauten Programm konnten die Teilnehmer*innen in drei Tagen viel Wissen im Bereich der Antidiskriminierungsarbeit bekommen und sich mit ihren eigenen Fragen und Themen in diesem Zusamenhang auseinandersetzen.

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