Das Kleinprojekt zur Minderung konfliktbedingter Diskriminierungen in der Stadt Nikopol hat begonnen

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In Folge des Krieges in der Ostukraine ist eine große Anzahl von Binnengeflüchteten in die Region Dnipropetrowsk, insbesondere in die Stadt Nikopol, für einen dauerhaften Aufenthalt gekommen. In Anbetracht dieser Situation und der damit einhergehenden sozioökonomischen Schwierigkeiten sowie weitere Kriegsfolgen, wie Traumatisierungen, kommt es zwischen den Binnengeflüchteten und der lokalen Bevölkerung zu sozialen Spannungen bis hin zu Feindseligkeiten. Es haben sich Stereotype und gegenseitige Vorurteile herausgebildet.

Im Rahmen des von uns geförderten Kleinprojektes „Sensibilisierung für Mitarbeiter_innen der sozialen, psychologischen und juristischen Dienste der Stadt Nikopol und des Nikopoler Gebietes für diskriminierendes Verhaltens“ wurde das erste Training von Kira Sirotenko aus dem Bildungszentrum “Dewora” durchgeführt. Kira Sirotenko ist Teilnehmerin unserer Schulungsreihe „Handlungsmöglichkeiten gegen konfliktbedingte Diskriminierungen“, in deren Rahmen das Kleinprojekt finanziell gefördert und fachlich unterstützt wird. Mit ihrem Projekt kann sie das in der Schulung erworbene Wissen direkt in die Tat umsetzen und unmittelbar auf die kriegsbedingten Vorurteile und Konflikte in den staatlichen Einrichtungen des Nikopoler Gebiets einwirken.

Am ersten Training des Kleinprojektes haben 5 Angestellte des öffentlichen Dienstes, Psychologen und soziale Mitarbeiter aus den Bildungseinrichtungen der Stadt Nikopol, u. a. aus dem Sozial- und Jugendamt, sowie Vertreter von lokalen NGOs teilgenommen. Gesprochen wurde über Themen wie Gruppenzugehörigkeit, ausgrenzende Vorstellungen von „mir“ und dem „Fremden“, die Positionen von Mehrheit und Minderheit, und über Faktoren, die Diskriminierungen verstärken können.

Organisatorin und Seminarleiterin des Projektes Kira Sirotenko sagte: «Während dem ersten Ausbildungsmodul haben die Teilnehmer_innen mit Hilfe verschiedener Methoden gelernt, die Fähigkeit zu entwickeln, die Welt ohne Vorurteile und Diskriminierungsmerkmale wahrzunehmen und sich eine besondere Sensibilität für diskriminierendes Verhalten im Umgang mit Binnengeflüchteten aus der Ostukraine und anderen Gruppen, die in einer schwierigen Lage sind, anzueignen” Diese Fähigkeit soll das Arbeitsumfeld der Teilnehmer_innen positiv beeinflussen, in dem die Spannung zwischen ihnen und (ehemaligen) Kriegsteilnehmer_innen deren Familienangehörigen sowie insbesondere Familien von im Krieg Gefallenen sinkt.

Das erste Training in der Stadt Nikopol wurde in zwei Tage durchgeführt und die Teilnehmer_innen bereiten sich bereits für das nächste und letzte Modul, das in der zweiten Hälfte des Monats Mai stattfinden wird, vor.

Insgesamt unterstützten wir im Rahmen unserer Schulungsreihe „Handlungsmöglichkeiten gegen konfliktbedingte Diskriminierungen“ fünf Kleinprojekte fachlich und finanziell, um die zahlreichen kriegsbedingten Diskriminierungskonflikte bereits während der Laufzeitunseres Projektes „Kriegsfolgen gemeinsam überwinden“ gemeinsam mit den von uns ausgebildeten Schlüsselakteuren aktiv zu bearbeiten.