Der Dokumentarfilm „Transit Point“, gedreht von Oleksey Bida, sowie die dazugehörige und von Olga Platonowa zusammengestellte pädagogische Anleitung für die Antidiskriminierungsarbeit mit diesem Film sind nun über unsere Projektwebseite zugänglich. Beides entstand im Rahmen des Projektes „Spirale der Geschichte“, das Oleksey und Olga gemeinsam realisiert haben und das im Rahmen unserer Schulungsreihe „Handlungsmöglichkeiten gegen konfilktbedingte Diskriminierungen“, gefördert und fachlich begleitet wurde.
Der Kurzfilm „Transit Point“ greift die Problematik von kriegsbedingten Stereotypen und Diskriminierungen auf. Am Beispiel des Volkes der Lemken aus dem Ort Peremoschnoe führt er den Zuschauer_innen die zyklische Wiederkehr historischer Ereignisse vor Augen. Drei Protagonisten erzählen über das Schicksal der Lemken, die 945 aus politischen Gründen aus dem westukrainischen Tatra-Gebirge in das Dorf Peremozhne im Luhansker Gebiet zwangsumgesiedelt wurden. Mit Beginn des militärischen Konfliktes in der Ostukraine 204 und der Bombardierung von Peremozhne waren die Lemken abermals gezwungen, ihre neue Heimat zu verlassen und in die Westukraine zu fliehen. Paradoxerweise kehrten sie also auf Grund des aktuellen Krieges in der Ostukraine in ihre historische Heimat zurück, aus der sie 945 vertrieben wurden, und in der sie jetzt aber ebenso fremd sind bzw. als nicht dazugehörig betrachtet werden, wie damals in Peremozhne im Luhansker Gebiet.
Wir erinnern daran, dass Vertreter_innen der Zivilgesellschaft, die sich derzeit für die Rechte der vom Krieg in der Ostukraine betroffenen Menschen einsetzen, sowohl den Film als auch eine dazugehörige pädagogische Anleitung für ihre Menschenrechts- und Antidiskriminierungsarbeit nutzen können.
Die Onlineversion des Kurzfilms, sowie die dazugehörige pädagogische Anleitung für die Antidiskrimierungsarbeit mit diesem Film (auf Russisch) finden Sie hier.