Zweiter Teil der Schulung „Commmunity Development als ein Instrument zur Integration von Binnenvertriebenen“

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Vom 2.-23.0. Oktober fand der zweite Teil der Schulung „Community Development als Instrument als Instrument zur Integration von Binnenvertriebenen“ in Kyiv statt. Genauso wie beim ersten Teil bildeten die Adaption der Binnenflüchtlinge sowie die Stabilisierung der ukrainischen Gesellschaft den Schwerpunkt des zweiten Moduls.

Geleitet wurde die Schulung weiterhin von Jan Zychlinski, dem Sozialwissenschaftler und Sozialarbeiter. Er unterrichtet an der Berner Fachhochschule im Fachbereich Soziale Arbeit.

Der zweite Teil der Schulung wurde dem Erfahrungsaustausch mit den zwei Experten aus Armenien und Georgien gewidmet: mit Diana Miribyan aus dem Armenian Caritas und mit Nikoloz Berulava aus der georgischen Vertretung von Danish Refugee Council.

Dank dem Austausch mit den ausländischen Experten aus den Post-Konflikt-Ländern bekamen die Schulungsteilnehmer*innen die Erkenntnisse über die jahrelange Arbeit mit den Flüchtlingen aus den Georgisch-Abchasischen, Südosetischen und Armenisch-Aserbaidschanischen Konflikten (Bergkarabach) aus der ersten Hand. Die Teilnehmenden lernten die neuen wirkungsvollen Methoden der Kollegen aus dem Kaukasus zur sozialen Aktivierung und Integration der Binnenflüchtlinge kennen und tauschten ihre Erfahrungen auf diesem Gebiet aus. Außerdem bekamen sie das Wissen über die Hintergründe, Folgen und Geographie der langjährigen Kriege in diesen Ländern sowie über die Arbeit in den kriegsnahen Gebieten vermittelt. Diana Miribyan präsentierte Methoden der Arbeit in der Grenz- und Pufferzone, berichtete über die Hilfestellungen für Frauen beim Verdienen des Lebensunterhaltes sowie bei der Arbeitsorganisation auf dem Land im Grenzgebiet. Nikoloz Berulava schilderte die Methode zur Erkennung von Bedürfnissen der Binnenflüchtlinge in den Übergangsunterkünften bzw. an den neuen Siedlungsorten, indem man die Menschen in die Zielgruppen nach Alter und Tätigkeitsart aufteilt und deren Vertrauensmänner,- frauen in die Zusammenarbeit einbindet.

Die Schulungsteilnehmer*innen stellten die Ähnlichkeiten in der Lage in den jeweiligen Ländern mit der Ukraine fest und waren sehr am Erfahrungsaustausch mit den Experten im Bereich der Überwindung von Konfliktfolgen insbesondere auf dem Gebiet der Sozialisation und Integration von Binnenflüchtlingen interessiert.

Am letzten Schulungstag zeigte Jan Zychlinski mithilfe der Gruppenarbeit, wie man jeden Fall in Bestandteile aufteilt und jeden einzelnen davon analysiert. Bei der schriftlichen Seminarauswertung wurde diese Methode von den Teilnehmer*innen als sehr effektiv bezeichnet.

Die Schulung machte insgesamt einen sehr intensiven Eindruck: Die Teilnehmenden konnten anhand von Erfahrungsschilderungen der Experten die Lage im jeweiligen Land nachempfinden und verstehen. Dadurch bekamen sie das Wissen, um neue Initiativen für eigene lokale Communities zu schaffen sowie mögliche Entwicklungsszenarien für die Ukraine prognostizieren zu können.