{"id":1493,"date":"2017-05-03T17:30:31","date_gmt":"2017-05-03T15:30:31","guid":{"rendered":"https:\/\/kriegsfolgen-ueberwinden.de\/?p=1493\/"},"modified":"2018-05-24T12:20:15","modified_gmt":"2018-05-24T10:20:15","slug":"ich-hoere-dich-in-zaporizhzhya-wird-mit-hilfe-vom-forumtheater-gegenseitiges-hoeren-gelehrt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/kriegsfolgen-ueberwinden.de\/ich-hoere-dich-in-zaporizhzhya-wird-mit-hilfe-vom-forumtheater-gegenseitiges-hoeren-gelehrt\/","title":{"rendered":"\u201eIch h\u00f6re dich\u201c: In Zaporizhzhya wird mit Hilfe vom Forumtheater gegenseitiges H\u00f6ren gelehrt"},"content":{"rendered":"

\u201eWas kannst Du tun, um den Weltfrieden zu f\u00f6rdern? \u2013 Geh heim und liebe Deine Familie!\u201c, so die Sentenz von Mutter Teresa, die zum Teil, k\u00f6nnte man sagen, als Motto des von uns gef\u00f6rderten Kleinprojektes \u201eIch h\u00f6re dich\u201c gilt, welches in der Stadt Zaporizhzhya und dem dazugeh\u00f6rigen Gebiet aktuell realisiert wird.<\/p>\n

Mit der Unterst\u00fctzung von Kooperationspartnern wird das Kleinprojekt vom Kommunikationszentrum \u201eLadony\u201c durchgef\u00fchrt und im Rahmen unserer Schulungsreihe \u201eForumtheater in der Dialog-, Friedensarbeit und Mediation\u201e<\/a>, zusammen mit den anderen f\u00fcnf Projekten<\/a>, finanziell gef\u00f6rdert und fachlich unterst\u00fctzt.<\/p>\n

Bereits am . April wurde das Projekt in Zaporizhzhya auf einer Pressekonferenz pr\u00e4sentiert und auch das Kommunikationszentrum \u201eLadony\u201c sowie dessen Kooperationspartner vorgestellt. Bei der Presskonferenz war zudem eine Vertreterin des Fachbereichs Kultur und Tourismus des Gebiets Zaporizhzhya anwesend, die dem Projekt im Namen der lokalen Regierung Unterst\u00fctzung sowie das Interesse an der Umsetzung des Projekts in der Region zusicherte.<\/p>\n

Das Ziel des Kleinprojektes ist die gemeinsame Suche nach L\u00f6sungen f\u00fcr die verschiedenen Kriegsfolgekonflikte, die innerhalb der ukrainischen Gesellschaft entstehen, wie beispielsweise die Konflikte zwischen Binnengefl\u00fcchteten und ehemaligen und derzeitigen Kriegsteilnehmern einerseits und der lokalen Bev\u00f6lkerung andererseits.<\/p>\n

Die zentrale Methode, die im Projekt \u201eIch h\u00f6re Dich\u201c f\u00fcr die Konfliktbearbeitung und Dialogarbeit angewandt wird, ist die Methode des Forumtheaters. Im Rahmen unserer Schulungsreihe wird diese\u00a0 als Methode zur Dialoginitiierung, Mediation und Konfliktl\u00f6sung vermittelt. Larissa Golowko, Leiterin des Kleinprojekts ist eine der Teilnehmer_Innen unserer Schulungsreihe und setzt das hier erworbene Wissen und die Methodik mit ihrem, von uns gef\u00f6rderten Kleinprojekt, nun in die Tat um. Fachlich unterst\u00fctzt wird sie hierbei durch unsere russischen und ukrainischen Seminarleiterinnen Inna Ayrapetyan und Vladislava Kryschnaja.<\/p>\n

\"\"Larissa Golowko formuliert die Aufgabe ihres Kleinprojektes wie folgt: \u201eEs ist uns wichtig, den Teilnehmenden und Zuschauern zu zeigen, wie gro\u00df die Bedeutung von Kommunikation und von Dialog gerade innerhalb der Familien ist und wie wichtig es ist, einander zu h\u00f6ren, um eine Chance zu haben, die bestehenden Konflikte zu l\u00f6sen\u201c. Den Schwerpunkt des Projekts bildet vor allem die L\u00f6sung von Familienkonflikten, die in den Familien der Binnenfl\u00fcchtlinge und den Familien ehemaliger Kriegsteilnehmer entfachen. Au\u00dferdem ist ein Schwerpunkt des Projektes die Beziehung von Vertretern dieser zwei Gruppen mit der lokalen Gesellschaft, da diese h\u00e4ufig von Vorurteilen und Konflikten gepr\u00e4gt ist.<\/p>\n

Das Thema \u201eFamilienkonflikte\u201c wurde nicht zuf\u00e4llig gew\u00e4hlt: Larissa Golowko und die an der Erarbeitung der Szenarien beteiligten Teilnehmer_Innen sind \u00fcberzeugt, dass jeder Mensch, der Mitglied einer Familie ist (als Ehefrau, Tochter, Bruder, Vater, Mutter usw.), lernen sollte, die Konflikte auch innerhalb der Familien zu l\u00f6sen, einander in schwierigen Situationen zu unterst\u00fctzen und die richtigen Worte f\u00fcr den Dialog und f\u00fcr einen Kompromiss zu finden.<\/p>\n

Wiktorija Pissanez, Direktorin der Gebiets-Jugendbibliothek und zugleich Schauspielerin des Forumtheaters, erkl\u00e4rte in der Pressekonferenz zum Projekt: \u201eWir haben uns die Familienebene ausgesucht, um kriegsbedingte Konflikte zu demonstrieren und zu l\u00f6sen, weil wir darin die M\u00f6glichkeit sehen, die entstehenden Problemsituationen positiv zu beeinflussen. Wir k\u00f6nnen den bewaffneten Konflikt in globaler Hinsicht nicht l\u00f6sen, aber wir k\u00f6nnen im Rahmen unserer Kompetenzen mit den Familien arbeiten.\u201c<\/p>\n

Am 3. April fand die gelungene Premiere der Auff\u00fchrung \u201eAus famili\u00e4ren Gr\u00fcnden\u201c statt. Die Szenen wurden von den Schauspieler_Innen selbst geschrieben und basieren auf den realen Geschichten und Erfahrungen dieser Menschen. Bei der sensiblen Suche nach L\u00f6sungen f\u00fcr die aufgezeigten Konflikte halfen die Zuschauer_Innen aktiv mit. Die Premiere fand in der Gebiets-Jugendbibliothek Zaporizhzhya statt, die somit \u00a0nicht einfach \u201anur\u2019 eine Heimat f\u00fcr B\u00fccher darstellt, sondern zu einem Ort des Zusammenhalts der Gesellschaft in der Stadt Zaporizhzhya geworden ist.<\/p>\n

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Thema des Theaterst\u00fcckes sind die Konflikte zwischen den verschiedenen Mitgliedern einer Familie, die allesamt gezwungen waren, aus dem Gebiet Donezk zu fl\u00fcchten und in der Wohnung der Mutter des Protagonisten unterzukommen. Es kommt zu einem Generationskonflikt, da sich die autorit\u00e4re Mutter des Protagonisten mit allen Kr\u00e4ften gegen die neuen Umst\u00e4nde wehrt und sich gegen\u00fcber allen Familienmitgliedern aggressiv verh\u00e4lt. Am meisten unter dieser Situation leidet ihr Sohn, da auf ihm die Verantwortung f\u00fcr seine Familie und das erwartete Kind lastet. Er ist mit finanziellen Probleme konfrontiert und dar\u00fcber hinaus dem best\u00e4ndigen Druck seiner Mutter und ihren Vorw\u00fcrfen ausgesetzt.<\/p>\n

Bei den Zuschauer_Innen rief dieser Familienkonflikt gro\u00dfes Interesse hervor, nicht nur weil die kriegsbedingte Umsiedlung und die daraus resultierenden psychischen Traumata des Protagonisten in der Auff\u00fchrung eindringlich dargestellt wurden, sondern insbesondere deshalb, weil derartige Lebenssituationen typisch f\u00fcr das Leben vieler Zuschauer sind. Daher nahmen die Zuschauer_Innen an der Auff\u00fchrung aktiv teil und suchten mit gro\u00dfem Interesse gemeinsam nach L\u00f6sungen f\u00fcr die dargestellten Konflikte.<\/p>\n

Insgesamt sind 4 Theatervorstellungen in Zaporizhzhya und der Region geplant. Langfristig planen die Organisatoren, die Arbeit der drei Schauspielgruppen in den Bildungseinrichtungen der Partner des Kleinprojektes in Zaporizhzhya, der Berufsfachschule f\u00fcr Radioelektronik und der Berufsfachschule f\u00fcr Metallurgie, fortzusetzen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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