Eine wesentliche Folge des andauernden gewaltsamen Konfliktes bzw. Krieges in der Ukraine ist die Kriegstraumatisierung weiter Teile der ukrainischen Bevölkerung: hierzu zählen sowohl die im frontnahen Gebiet lebende Zivilbevölkerung als auch die an den Kampfhandlungen teilnehmenden ukrainischen Soldaten und ihre Angehörigen. Hieraus erwachsen zahlreiche psychische und soziale Probleme für die Betroffenen selbst, wie auch ihre Familien und ihr soziales Umfeld.
Die Lösung dieser Probleme wird dadurch erschwert, dass in der Ukraine, wie in vielen anderen Ländern auch, das Aufsuchen eines Psychotherapeuten als stigmatisierend gilt und daher insbesondere bei Männern verpönt ist.
Daher soll im Rahmen dieses Projektes eine Broschüre erstellt werden, mittels welcher die Betroffenen und ihre Angehörigen: 1. Über die Symptome einer posttraumatischen Erkrankung informiert, 2. zum Aufsuchen eines Psychotherapeuten animiert werden sollen und 3. langfristig den Vorurteilen gegenüber der psychotherapeutischen Behandlung entgegengewirkt wird.
Erstellt wird die Broschüre von einer Arbeitsgruppe bestehend aus zivilgesellschaftlich engagierten ukrainischen Psychotherapeuten aus der Traumaarbeit und Freiwilligen, die in der Flüchtlingsarbeit engagiert sind. Auf diese Weise können bei der Erstellung die spezifischen Kompetenzen beider Gruppen kombiniert werden: das ärztliche Knowhow der Psychotherapeut*innen und die Sozialkompetenz der NGO-Aktivist*innen, die auf Grund ihres permanenten Kontaktes zu den Binnenvertriebenen wissen, wie letztere besser zum Aufsuchen eines Psychotherapeuten animiert werden können.
Gebildet wird die Arbeitsgruppe während des moderierten Vernetzungstreffens von psychotherapeutischen Fachkräften der Traumatherapie und Freiwilligen aus der Arbeit mit Binnenvertriebenen.
Nach Fertigstellung der Broschüre wird diese hier als Word- und PDF-Dokument online zum Herunterladen zur Verfügung stehen. Das Word-Dokument kann dann von den verschiedenen NGOs aus dem Bereich der Arbeit mit Binnenvertriebenen heruntergeladen und um konkrete Adressen und Kontakte zu Ärzten und Psychotherapeut*innen ergänzt werden.