Antidiskriminierung

Strategien gegen Vorurteile und Diskriminierungen

In dieser Schulungsreihe, die sich aus zwei aufeinander aufbauenden dreitägigen Seminaren zusammensetzt, werden 15 NGO-Aktivist*innen zu Antidiskriminierungsmultiplikator*innen ausgebildet. Zugleich wird mit dieser Schulungsreihe die Grundlage gelegt, die Teilnehmer*innen dieser Schulung in einer hierauf aufbauenden Seminarreihe zu eigenständigen Trainer*innen in der Antidiskriminierungsarbeit auszubilden.

Ziele

Das Training bewegt sich im Dreieck zwischen der biographischen Selbstreflexion, Praxisanalyse und Wissensgenerierung. Es bietet Raum für kollegialen Austausch, Praxisanalyse und Entwicklung von tragfähigen Handlungskonzepten für Anti-Diskriminierungsarbeit. Die Arbeit im Seminar ist zielgruppenspezifisch und bedarfsorientiert. Die Weiterbildung – der erste Teil zur Sensibilisieren und Einführung in die Grundlagen der Anti-Diskriminierungsarbeit – besteht aus 6 aufeinander aufbauenden Lerntagen und basiert auf dem projekteigenen Ansatz, der sowohl Fortbildung als auch gruppendynamisches Coaching und Fachberatung miteinander verbindet. Nach Abschluss der 6-tägigen Weiterbildung wird ein Zertifikat vergeben. Im Sinne der Nachhaltigkeit struktureller Implementierung wird eine weiterführende Vertiefung angeboten, wodurch die Teilnehmenden die Möglichkeit bekommen das Training als Berater*innen/ Trainer*innen der Antidiskriminierungsarbeit abzuschließen.

Ansatz/- Methode(n)

Die Arbeit im Seminarraum ist erfahrungsbasiert und praxisbezogen. Gruppendynamische Interaktionsformen haben einen hohen Stellenwert und beinhalten zum Teil Elemente der Beratung und Supervision entlang der Fragen und Anliegen der Teilnehmenden. Mittels theoretischer Impulse, biographischer Reflexionen und kollegialer Fallarbeit können verschiedene Perspektiven auf Diversität und Diskriminierung eingenommen und neue Arbeitsformen eingeübt werden.

Das Training basiert auf dem dialogischen Reflexionsansatz (PW 2014) und dem Anti-Bias-Ansatz. Die beiden Ansätze haben eine macht- und diskriminierungskritische Ausrichtung und bieten ein wirkungsvolles Analyse- und Handlungskonzept, das alle Ausschluss- und Diskriminierungsformen in den Blick nimmt. Es können Bewusstwerdungs- und Veränderungsprozesse initiierten werden, die den Abbau von Diskriminierung auf individueller sowie auch struktureller Ebene unterstützen.

Die angehenden Trainer*innen können durch mehrtägige Sensibilisierung und Empowerment in die Lage versetzt werden, künftig als Trainer*innen und/ oder Berater*innen zu fungieren. Sie initiieren Projekte, lernen Workshops und Seminare zu gestalten und/ oder entwickeln andere Möglichkeiten, die den Abbau von Diskriminierung auf individueller sowie auch struktureller Ebene unterstützen.

Zielgruppe

Die Schulung richtet sich an Aktivist*innen aus der Flüchtlings-, Menschrechts-, Bildungs- und Sozialarbeit, die pädagogisch und/oder bildungspolitisch tätig sind und:

  • bereit sind an einer längerfristigen Ausbildung teilzunehmen
  • sowohl mit Jugendlichen als auch mit Erwachsenen arbeiten
  • sich als Trainer*innen wie auch Berater*innen für Anti-Diskriminierung sehen
  • den Ansatz in die Strukturen, aber auch in die Breite, an ihre Zielgruppen, tragen können
  • Bisherige (pädagogische) Praxiserfahrungen in der Arbeit mit Gruppen ist vom Vorteil.

 

Durchgeführt wird die Weiterbildung von zwei Expert*innen:

Marina Chernivsky: Psychologin und Verhaltenstherapeutin. Seit 2005 Leiterin von bildungspolitischen Projekten der ZWST, „Perspektivwechsel“ und seit 2015 „Perspektivwechsel Plus“. Dozentin und Lehrbeauftragte mit folgenden Schwerpunkten: Diversity Education, Identitätsbildung, Inklusion, Anti-Bias-Ansatz, Pädagogik gegen Antisemitismus, Supervision und Beratung.

Janna Keberlein studierte Osteuropäische Geschichte, Medien- und Kulturwissenschaften. Langjährige Erfahrung im Bereich der internationalen Jugendarbeit. Seit 2010 Bildungsreferentin und Trainerin beim Projekt „Perspektivwechsel“ der ZWST e.V. und seit 2015 im Modellprojekt „Perspektivwechsel Plus“ tätig. Arbeitsschwerpunkte: Netzwerkarbeit, internationale Jugendarbeit, Erinnerungskulturen, Anti-Diskriminierungsarbeit, Anti-Bias-Ansatz.