Internationaler Erfahrungsaustausch zum Thema „Integration von Binnenvertriebenen und Geflüchteten“ in Armenien

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AktivistInnen aus der Ukraine, Armenien, Georgien und dem Nordkaukasus haben sich erneut zum Erfahrungsaustausch im Bereich der Integrationsarbeit getroffen und lernten diesmal armenische NGOs kennen. Diese dritte und damit letzte Hospitationsreise unseres Projektes fand vom 24.09.7 bis 0.0.7 nach Armenien statt und gab nicht nur Einblicke in die Arbeit der dortigen NGOs, sondern auch die staatlicher Organe, wie beispielsweise dem Ministeriums für Diaspora der Republik Armenien und die der Vereinten Nationen (UNHCR) in Armenien.

Im Laufe der einen Woche besuchten die 6 TeilnehmerInnen aus Georgien, Armenien, der Ukraine und dem Russischen Nordkaukasus insgesamt 2 Akteure der Integrationsarbeit in den folgenden armenischen Städten und Regionen: Jerewan, Dilidschan, Gjumri und Etschmiadsin. Die Organisationen beschäftigen sich  aktuell mit Fragen der Integration von Binnenvertriebenen und Geflüchteten, mit Migrationsprozessen in Armenien sowie dem Thema der Konfliktbearbeitung beschäftigen. Gemeinsam mit internationalen Partnern realisieren sie insbesondere Projekte zur Integration der 206 vor den Kriegshandlungen in Berg-Karabach geflüchteten sowie der zahlreichen armenischen Syrer, die vor dem Krieg in Syrien geflohen sind und fliehen und zum großen Teil aus Aleppo stammen.

Der schwelende militärische Konflikt um die Region Bergkarabach, der zuletzt 206 zu aktiven militärischen Auseinandersetzungen geführt hat, macht zudem die Integration immer wieder neuer Binnenvertriebener durch die armenischen Organisationen nötig.  Eine weitere große Herausforderung vor der die armenischen NGOs und die gesamte armenische Gesellschaft stehen, ist die beständige Emigration von jungen und qualifizierten Armeniern auf Grund der ökonomisch schwierigen Lage.

All diese Themen sowie die verschiedenen Reaktionsstrategien auf diese Probleme besprachen die TeilnehmerInnen unserer Reise mit den armenischen NGOs sowie dem armenischen Ministerium für Diaspora und dem Vertreter
des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen, Christoph Bierwirth.

Im Ministerium für Diaspora in Jerewan erhielten die ReiseteilnehmerInnen Einblicke in die staatlichen Programme zur wirtschaftlichen Integration der armenischen Syrer.  Die staatlichen Programme zielen im besonderen Maße auf die Gründung kleinerer und mittlerer Unternehmen durch die Geflüchteten, widmen sich der beruflichen Qualifikation und Weiterbildung dieser Menschen und fördern außerdem die Heimarbeit von geflüchteten Frauen.

Das UNHCR präsentierte seine eigenen Integrationsprojekte in Armenien sowie seine Koordinationsfunktion für die sektorübergreifende Zusammenarbeit der armenischen NGOs. Der Vertreter des Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen Christoph Bierwirth, betonte hierbei insbesondere auch die Wichtigkeit des individuellen Dialogs zwischen den Menschen in Armenien und Aserbaidschan sowie das Wieder-Aufgreifen früherer zwischenmenschliche Beziehungen für den Friedensprozess in der Region.

Außerdem wurden folgende 0 armenische NGOs besucht: Caritas Armenien (Jerewan), Zentrum für die Entwicklung des kleinen und mittleren Unternehmertums Armeniens (Jerewan), Union der syrischen Armenier, gemeinnützige Wohltätigkeitsorganisation „ALEPPO“ (Jerewan),  und NGO „Mission Armenia“ (Jerewan), Vorsitzender der vertriebenen Gemeinde aus Artsväschen (Chambarak),  Sacharov-Menschenrechtszentrum, Zentrum „Emily Aregak“ für Kinder mit Behinderungen, Schweizer humanitäre Stiftung „KASA“ (Gjumri) und NGO „Runder Tisch“ (Etschmiadsin).

Die Hospitationsreise nach Armenien war die dritte und somit letzte Hospitationsreise unserer  Projektsäule „Integration von Binnenvertriebenen und Geflüchteten“. Ziel der Reisen, die in die Ukraine, nach Georgien und Armenien stattfanden, war und ist die gemeinsame Erarbeitung neuer Integrationskonzepte und die Entwicklung neuer Projektideen zur Lösung von Integrationsproblemen in den jeweiligen Ländern sowie mögliche Kooperationen und Vernetzung dieser Zivilgesellschaften miteinander.

Im Anschluss und als Resultat dieser Reisen entsteht eine viersprachige Informationsbroschüre über erfolgreiche Integrationspraktiken in den vier an den Reisen beteiligten Ländern: die Ukraine, Armenien, Georgien und Russland (Nordkaukasus).

Eindrücke von den Begegnungen mit den armenischen NGOs können hier gewonnen werden:

Caritas Armenien: http://roundtable-act.am/en/news/item/37-meeting-with-caritas-armenia

Ministerium für Diaspora: http://www.mindiaspora.am/en/News/5504

Mission Armenia: https://www.facebook.com/MissionArmenia/posts/75788757845835

«ALEPPO» – Compatriotic Charitable Organization: http://www.aleppo-ngo.org/overcoming-the-consequences-of-war-together-project-participant-organizations-visit- aleppo-ngo/