Erster Teil der Schulung „Umgang mit Traumatisierten und Burnout-Prävention“ für Freiwillige

Erster Teil des Trainings für Psycholog(innen), die mit traumatisierten Menschen arbeiten
9. September 2015
Networking-Treffen der ukrainischen Psycholog(innen) und Freiwilligen, die mit Kriegstraumatisierten arbeiten
9. September 2015
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Vom 30.-3.08.205 fand das Training „Traumata und die Folgen von Gewalthandlungen, Burnout-Prävention„ statt. Daran nahmen 7 Freiwillige und NGO-Mitarbeiter*innen aus unterschiedlichen Regionen (u.a. Kramatorsk, Odessa, Dnepropetrovsk) teil, die keine Psycholog*innen bzw. Ärzt*innen sind und in ihrer Arbeit ständig mit psychischen Folgen des Krieges, der Flucht und der Gewalt konfrontiert werden sowie den Erstkontakt mit den Traumatisierten haben.

Die Schulung wurde von den deutschen Psychologen und Trainern Gisela Scheef-Maier und Boris Friele geleitet. Sie sind Experten im Bereich der psychodiagnostischen Untersuchung sowie der psychotherapeutischen Behandlung von traumatisierten Flüchtlingen und nicht zum ersten Mal teilen sie ihre Erfahrung mit den ukrainischen Kolleg*innen, u.a. im Rahmen des Projektes „Kriegsfolgen gemeinsam überwinden“.

Das angekündigte Schulungsprogramm wurde an die Anforderungen der Teilnehmenden angepasst. Die häufigsten Fragen waren u.a.

  • Arbeit mit traumatisierten Kindern und Senioren;
  • Grenzen für die Intervention der Freiwilligen-Nicht-Psycholog*innen
  • Burn-Out
  • Reintegration von Folteropfern in die Gesellschaft
  • Umgang mit der Aggression der Betroffenen.

Alle Teilnehmende interessierten sich für Rehabilitationsmethoden und –techniken, die in Deutschland Anwendung finden.

Die grundlegenden theoretischen psychologischen Kenntnisse über Trauma und Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) sind notwendig für die produktive Auseinandersetzung mit der Praxis. Deswegen deckte der erste Teil der Schulung in erster Linie die theoretischen Fragen ab: Definition, Symptome und Folgen von Trauma und PTBS; Arbeitsmethoden der deutschen Kollegen mit Flüchtlingen. Des Weiteren berichteten die Trainer ausführlich über die (Zusammen-)Arbeit verschiedener Fachkräfte (Sozialarbeiter*innen, Psycholog*innen, Lehrer*innen, Freiwillige und anderer) auf dem Gebiet der Flüchtlingshilfe in Deutschland.

Der praktische Teil des Trainings lief im Format der Gruppenarbeit ab, im dessen Rahmen diverse Aufgaben bearbeitet wurden: Die Teilnehmenden beschäftigten sich mit dem Thema „Praxis der Traumaarbeit auf unterschiedlichen Ebenen in der Ukraine: individuellen, familiären, lokalen und globalen.“ Außerdem wurde die Methode der Fallanalyse von Praxisbeispielen vorgestellt und anhand konkreter Fälle eingeübt.

Abschließend wurde das Thema „Burn-Out“ behandelt, das im Rahmen des zweiten Teils der Schulung (5.-6.0.205) fortgesetzt wird.