Ausbildung zum/r klinischen Supervisor/in für TraumatherapeutInnen, die mit kriegsbedingten Traumata arbeiten, gestartet

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„Supervision ist die Möglichkeit, mit einem unabhängigen Experten den eigenen Arbeitsprozess gemeinsam zu reflektieren und die eigene Arbeit zu verbessern.“ So fasst es eine Teilnehmerin der Supervisionsausbildung für Traumatherapeut_innen zusammen. In der letzten Woche kamen 9 erfahrene und zivilgesellschaftlich engagierte Psychotherapeut_innen aus der Ukraine für fünf Tage bei Kiew zusammen, um am ersten Modul der Supervisionsausbildung teilzunehmen. Mit der Ausbildung werden sie befähigt, ihre Kolleg_innen, die traumatherapeutische Hilfe für die vom Konflikt in der Ostukraine Betroffenen leisten, professionell zu unterstützen. Damit soll zunehmenden Burn-Out-Erkrankungen und Sekundärtraumatisierungen von zivilgesellschaftlich engagierten Psychotherapeut_innen  vorgebeugt und das zivilgesellschaftliche Engagement im Bereich zivilen Konfliktbearbeitung gestärkt werden.

Das Training wurde von Nora Balke und Katharina Larondelle, zwei erfahrenen Psychotherapeut_innen, Supervisor_innen und Dozentinnen des Zentrums ÜBERLEBEN in Berlin, ehemals Behandlungszentrum für Folteropfer, durchgeführt. Die Ausbildungsteilnehmer_innen, die vor allem Hilfe für Binnenflüchtlinge, (ehemalige) Kriegsteilnehmer und Menschen, die noch im Kriegsgebiet leben und direkt vom Konflikt in der Ostukraine betroffen sind, leisten, reisten aus den Regionen Charkiw, Mykolajiw, Tscherkassy, Donezk, Dnipropetrowsk, Saporoschje, Lugansk und Kiew an.

Im ersten von insgesamt sechs Ausbildungsmodulen ging es vor allem darum, zu definieren, was klinische Supervision ist und worin sie sich von der Therapie unterscheidet. Mit Rollenspielen und viel Arbeit in Kleingruppen bekamen die Teilnehmer_innen die Möglichkeit, die Rolle der Supervisor_in intensiv zu üben, Erfahrungen auszutauschen und aktuelle Fälle aus der eigenen Arbeit in einem geschützten Raum zu besprechen.

Die Teilnehmer_innen haben sofort nach dem Seminar begonnen, ehrenamtlich Fallsupervisionen mit ihren Kolleg_innen durchzuführen um das Gelernte zu üben und ihre Kolleg_innen in der herausfordernden Arbeit zu unterstützen. Diese Lehrsupervisionen sind Teil der Ausbildung und werden von den Ausbildungsleitern professionell begleitet.