Ausbildung: Forumtheater zur Dialogstiftung zwischen Konfliktparteien

Kriegsbedingte Traumata gemeinsam bewältigen – Zertifizierte Supervisionsausbildung für zivilgesellschaftlich engagierte Psychotherapeut_innen
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Ausbildung zum/r klinischen Supervisor/in für TraumatherapeutInnen, die mit kriegsbedingten Traumata arbeiten, gestartet
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„Wie und wo können wir die Methode des Forumtheaters in unserer Arbeit nutzen, um nach Lösungen für soziale Konflikte zu suchen, die eine Folge des militärischen Konfliktes in der Ostukraine sind?

Und wie können wir weiteren Folgekonflikten vorbeugen?“ Mit diesen Fragen beschäftigten sich die 4 Teilnehmer_innen des Trainings „Forumtheater in der Dialog-, Friedensarbeit und Mediation“, der letzte Woche in Tschernigow bei Kiew stattfand. Ziel war es, den ukrainischen Aktivist_innen aus der Zivilgesellschaft, die aus den Regionen Odessa, Poltawa, Kiew, Donezk, Saporoschje, Charkiw, und Iwano-Frankiwsk angereist waren, verschiedene Strategien zu vermitteln, wie man Forumtheater als Mittel zur Dialogstiftung zwischen Konfliktparteien nutzen kann.

Dazu erarbeiteten die Teilnehmer_innen in Kleingruppen Inszenierungen zu aktuellen Problemen und  beschäftigten sich damit, wie man im Vorfeld eine Konfliktanalyse und eine konkrete Analyse der Zielgruppen durchführt. Außerdem lernten sie, wie man die Ängste und Bedürfnisse der Beteiligten ermittelt, um eine Schnittmenge für einen gemeinsamen Dialog finden zu können.

Geleitet wurde der Workshop von drei erfahrenen Trainern der Forumtheatermethode und ihrer Anwendung in (Post-)Konfliktgebieten – Inna Ayrapetyan aus Tschetschenien,  Vladislava Kryshnaya aus der Ukraine und Edgar Khatschatryan aus Armenien. Für die Teilnehmer_innen gab es ausreichend Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen, auch dazu, wie in unterschiedlichen Kontexten kultursensibel gearbeitet werden kann und welche möglichen Risiken  man bei der Nutzung der Methode in der Friedensarbeit beachten muss.

 

Die Teilnehmer_innen, die bereits schon jetzt die Methode in ihrer Arbeit zum Beispiel mit Binnenflüchtlingen oder ehemaligen Kriegsteilnehmern anwenden, haben nun die Möglichkeit, in den nächsten Monaten das Gelernte in Miniprojekten in die Realität umzusetzen und damit aktiv Kriegsfolgekonflikte in der ukrainische Gesellschaft zu bearbeiten und zum Friedensprozess in der Ukraine beizutragen.

Im zweiten Teil der Schulungsreihe im Oktober 207 werden dann die Erfahrungen aus den Miniprojekten ausgewertet und die Teilnehmer_innen dementsprechend in der Dialogarbeit mittels Forumtheater weiterqualifiziert. Desweiteren ist im Rahmen des Projektes ein Forumtheaterfestival geplant, auf dem sich die Teilnehmer_innen mit Forumtheater-Aktivist_innen aus anderen osteuropäischen Konfliktgebieten vernetzen können.