Traumatherapie in Konflikt- und Postkonfliktregionen – Internationale Konferenz in Kyiv, 25-26 November 2017

Internationaler Erfahrungsaustausch zum Thema „Integration von Binnenvertriebenen und Geflüchteten“ in Armenien
15. November 2017
Internationaler Erfahrungsaustausch zur Traumatherapie in Konflikt- und Postkonfliktgebieten
8. Dezember 2017
alle anzeigen

Der DRA e.V. organisiert gemeinsam mit der ukrainischen NGO „Krajina Viljnih Ljudej“ (Land Freier Menschen) und dem russischen Hauptpartner des Projektes vom 25 -26..207 in Kyiv die internationale Konferenz:

„Traumatherapie in Konflikt- und Postkonfliktregionen: Stärkung von SpezialistInnen durch Erfahrungsaustausch“.

Ziel der Konferenz ist der Erfahrungsaustausch und Transfer von Best Practices im Bereich der Traumatherapie zwischen ExpertInnen aus sieben (Nach-)Kriegsgebieten, zwei westeuropäischen Ländern und Fachkräften für Traumatherapie der ukrainischen Zivilgesellschaft. Zudem soll mittels der Konferenz die zentrale Bedeutung der traumatherapeutischen Arbeit für eine erfolgreiche Konfliktnachsorge in der Ukraine aufgezeigt werden.

In den letzten 0 Jahren lässt sich ein deutlicher Anstieg des gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Interesses an unterschiedlichen Methoden und Arten der Bearbeitung von Traumata, die der Zweite Weltkrieg hinterlassen hat, erkennen. Dieses gesteigerte Interesse rührt bedauerlicherweise nicht zuletzt daher, dass die Vielzahl aktueller militärischer Konflikte und Kriegsfolgeprobleme die Mehrdimensionalität von Kriegstraumata mehr in den Fokus der breiten Öffentlichkeit gerückt haben.

Der noch immer anhaltende Konflikt in der Ostukraine ist hierfür ein eindrückliches Beispiel und für die ukrainische Gesellschaft zugleich eine große Herausforderung. Neben den unmittelbaren Kriegsereignissen und den zahlreichen Meldungen über die Toten und Verletzten, über Folter und Flucht werden die dauerhaften Folgen dieses Krieges immer offensichtlicher. Ein Großteil der ukrainischen Bevölkerung, der direkt oder indirekt vom Krieg betroffen ist, erlitt Kriegstraumata und leidet unter posttraumatischen Belastungsstörungen. Zur Unterstützung und Hilfe für die Betroffenen bedarf es wirksamer traumatherapeutischer Methoden und Ansätze, die die betroffenen Menschen langfristig stabilisieren, ihre Ressourcen stärken und ihnen eine nachhaltige, psychotherapeutisch begleitete, Be- und Verarbeitung des Traumas ermöglichen.

SpezialistInnen in ehemaligen oder gegenwärtigen osteuropäischen Konfliktregionen sowie aus Traumatherapie-Einrichtungen in Westeuropa haben unterschiedliche Erfahrungen mit den verschiedenen Therapiemethoden gemacht und eigene Best-Practises entwickelt. Unsere internationale Konferenz schafft eine Plattform, auf der diese zahlreichen und verschiedenen Arbeitserfahrungen und Kompetenzen aus 8 Ländern ausgetauscht werden können.

Dies soll nicht zuletzt insbesondere die ukrainische Zivilgesellschaft in ihrer aktuellen  Bewältigung und Bearbeitung der zahlreichen Kriegsfolgeprobleme und – Konflikte unterstützen.

Zu der Konferenz erwartet werden ExpertInnen aus Georgien, Armenien, der Ukraine, Bosnien und Herzegowina, Russland, Aserbaidschan, den Niederlanden und Deutschland.

In Form von 4 Paneldiskussionen sowie bis zu 6 Workshops werden folgende Themen auf der Konferenz bearbeitet:

  • Familientherapie in der Konfliktnachsorge;
  • Supervision für TraumatherapeutInnen und andere Fachkräfte der psychosozialen Hilfe in Konfliktregionen zur  Burn-Out-Prävention und Qualitätssicherung der therapeutischen Arbeit;
  • Die Bedeutung von Community und Familie für die erfolgreiche Bearbeitung von Kriegstraumata;
  • Transgenerative Traumata – ihre Symptome und Folgen sowie ihre traumatherapeutische Bearbeitung
  • Rehabilitierung für in der Konfliktnachsorge tätigen TraumatherapeutInnen, PädagogInnen und SozialmitarbeiterInnen;
  • Besonderheiten der Traumatherapie mit ehemaligen KriegsteilnehmerInnen und ihren Familienangehörigen
  • Traumatherapie mittels Selbsthilfegruppen und Gruppentherapie;
  • Traumatherapeutische Hilfe für Menschen, die in entlegenen Regionen leben oder in Regionen, in denen es keinen Zugang zu psychotherapeutischer Hilfe gibt;
  • Mythos oder Realität: NLP als effektive Methode in der Konfliktnachsorge;

 

Die Konferenz findet vom 25. – 26. November von 0.00 bis 9.00 Uhr im Hotel Bratislava (Malyshka St, , Kyiv) statt.

Die Arbeitssprachen sind: Ukrainisch, Russisch und Englisch. Eine Simultanübersetzung wird bereitgestellt.

Journalisten, die vor Ort für internationale, deutsche und andere ausländische Medien arbeiten und sich für das Thema der Konfliktbearbeitung interessieren, laden wir herzlich zu der Veranstaltung ein.

Bei Rückfragen und Voranmeldung, wenden Sie sich bitte an: yevgeniya.kozmenko@austausch.org